Rissa
Malerei 1966–2024
Rissa (*1938), die sich während ihres Studiums 1959–1965 an der Kunstakademie Düsseldorf mit Kubismus, Expressionismus und Informel auseinandersetzt, entscheidet sich 1964 für eine figurative Malerei. Damit gehört sie zur in den frühen 1960er Jahren aufkommenden Bewegung, die sich bewusst der Gegenständlichkeit zuwendet.
Rissas künstlerische Konzeption fußt auf der Idee, sowohl inhaltlich als auch formal
eine zukunftsträchtige gegenstandsbezogene Malerei zu erschaffen. Malerisch setzt
sie weniger auf plastisches Modellieren und perspektivische Anlage des Bildraumes,
als vielmehr auf das Nebeneinander von oftmals kleinteiligen, flächigen Form-Farbstrukturen mit glattem Farbauftrag, aus deren Konturen sich die Bildobjekte ergeben. Sie entwickelt eine eigene Farbsystematik und interessiert sich besonders dafür, wie die einzelnen Farbtonfelder im chromatischen Ganzen eines Bildes zusammenwirken. Für die inhaltliche Ebene legt Rissa 1966 fest: »Ich will ungewöhnliche Gegenstandsbeziehungen und Handlungen darstellen, die in der Wirklichkeit wohl vorkommen, jedoch selten beachtet werden.«
Rissa, geboren 1938 bei Chemnitz als Karin Martin, die Familie verlässt 1953 die DDR. 1959–1965 Kunstakademie Düsseldorf, Klasse K.O. Götz, den sie 1965 heiratet. 1975–2007 Professorin Kunstakademie Düsseldorf, seit 2000 als Prorektorin. 1972 publiziert sie mit K.O. Götz »Probleme der Bildästhetik. Eine Einführung in das anschauliche Denken«. 1977 Mitbegründerin der Gruppe AXIOM. Einzelausstellungen: 1968 Suermondt-Ludwig Museum, Aachen; 1972 Kunsthalle Düsseldorf; 1985 Museum am Ostwall, Dortmund; 2003 Küppersmühle, Duisburg; 2018 Kunstsammlungen Chemnitz, Akademie Galerie Düsseldorf.
Mit wichtigen Gemälden stellen wir erstmals das so besondere Werk der Malerin Rissa umfangreich in Berlin vor. Die Auswahl umfasst die Jahre 1966–2024 und bietet den Blick auf ihre Anfänge, auch geprägt von Impulsen aus der Pop Art, bis hin zu neueren Werken, in die das aktuelle Zeitgeschehen gerne einfließt.
Ausstellung in Berlin 13.9.–2.11.2024